Die mittlerweile durchgeführte Echokardie zeigt eine erhebliche
Dilatation des rechten Ventrikels. Relevante linksventrikuläre Kontraktilitätsstörungen finden
sich nicht.
Echokardiographie des Patienten parasternal lange Achse
RV = rechter Ventrikel LV = linker Ventrikel
Normalbefund zum Vergleich parasternal lange Achse
RV = rechter Ventrikel LV = linker Ventrikel
Echokardiographie des Patienten
4-Kammerblick von apikal
RV = rechter Ventrikel LV = linker Ventrikel
Normalbefund zum Vergleich
4-Kammerblick von apikal
RV = rechter Ventrikel LV = linker Ventrikel
Die Kollegen
der klinischen Chemie sind schnell und die Laborwerte liegen unmittelbar
nach der Echokardiographie vor:
ALAT 0.68 µkat/l (0.17 - 0.85) |
ASAT 0.64 µkat/l (0.17 - 0.85) |
LDH 5.32 µkat/l (2.35 - 3.75) |
Creatinkinase 4.75 µkat/l (< 2.90) |
Creatinkinase - MB 1.64 µkat/l |
CK-MB Quotient 34.53 % (<6%) |
Alpha-Amylase 1.02 µkat/l (< 1.67) |
Lipase 0.78 µkat/l (<1.0) |
Glukose im Serum 11.6 mmol/l (4.16 - 6.38) |
Kreatinin 112 µmol/l (59 - 104) |
Natrium im Serum 137.0 mmol/l (135 - 145) |
Kalium im Serum 3.6 mmol/l (3.6 - 4.8) |
Myoglobin im Serum 465.8 µg/l (19 - 72) |
Troponin T 0.37µg/l (<0.04) |
C-reaktives Protein 3.66 mg/l (< 5.0) |
Ethanol negativ |
Hämoglobin 9.9 mmol/l (7.3 -10.8) |
Hämatokrit 0.457 (0.39 - 0.49) |
Thrombozyten 223 Gpt/l (150 - 300) |
Leukozyten 17.2 Gpt/l (4.0 - 9.0) |
Quick-Wert 112 % (>70) |
PTT 26.6 sec (26 - 36) |
Fibrinogen 3.5 g/l (1.8 - 3.5) |
Antithrombin III 81 % (75 - 125) |
D-Dimer, quantitativ 1253.24 µg/l (<193) |
|
Frage 13:
Welcher Verdacht ergibt sich insgesamt aus der vorliegenden Symptom- und
Laborkonstellation?
Lungenembolie
Kommentare
EKG-Befund:
EKG - Kriterien der Lungenembolie betreffen die akute Überlastung des
rechten Vorhofs und Ventrikels, Drehung der Herzachse (Änderung des Lagetyps),
die Erregungsausbreitung und -rückbildung sowie Herzrhythmusstörungen.
Am häufigsten zeigen sich unspezifische ST- und T-Veränderungen im
Sinne einer Innenschichtischämie (ca. 49%, siehe vorliegendes EKG).
Achsendrehungen (Steiltyp, Rechtstyp, Sagittaltyp, S1 QIII-Typ) und Rechtsschenkelblockierungen
finden sich in weniger als 15% der akuten Lungenembolien.
Ein neu aufgetretenes Vorhofflimmern oder - Flattern sowie ventrikuläre
und supraventrikuläre Extrasystolen können ebenfalls im Rahmen einer
Lungenembolie beobachtet werden.
Labor
Die Erhöhung des CK-MB Quotienten, des Troponins und des Myoglobin kann
natürlich auf einen akuten Myokardinfarkt hinweisen. Differentialdiagnostisch
muss aber in Erwägung gezogen werden, dass diese Werte durch die Myokardschädigung
im Rahmen der Reanimation und Defibrillation erhöht sind. Ein erhöhtes
Troponin findet sich auch bei etwa 10 - 50% aller Lungenembolien, welches
durch die akute Rechtsherzbelastung mit Innenschichtischämie entsteht.
Das deutlich erhöhte D-Dimer lässt sich allerdings nicht mit der
Reanimation erklären. Das D-Dimer ist ein Spaltprodukt des Fibrins. Der
Anstieg des D-Dimers im Plasma ist eine Folge der Aktivierung der Blutgerinnung
und der damit einhergehenden Auflösung von Thromben (Fibrinolyse, siehe
Abb.).
(zum Vergrößern bitte anklicken)
Fenster
schließen
|