E-Learning: Medizinische Fakultät Leipzig / POL-2-Kurs
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EKG
EKG 2
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Die mittlerweile durchgeführte Echokardie zeigt eine erhebliche Dilatation des rechten Ventrikels. Relevante linksventrikuläre Kontraktilitätsstörungen finden sich nicht.

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Echokardiographie des Patienten
parasternal lange Achse

RV = rechter Ventrikel
LV = linker Ventrikel
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Normalbefund zum Vergleich
parasternal lange Achse

RV = rechter Ventrikel
LV = linker Ventrikel
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Echokardiographie des Patienten
4-Kammerblick von apikal

RV = rechter Ventrikel
LV = linker Ventrikel
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Normalbefund zum Vergleich
4-Kammerblick von apikal

RV = rechter Ventrikel
LV = linker Ventrikel


Die Kollegen der klinischen Chemie sind schnell und die Laborwerte liegen unmittelbar nach der Echokardiographie vor:

ALAT 0.68 µkat/l (0.17 - 0.85) ASAT 0.64 µkat/l (0.17 - 0.85)
LDH 5.32 µkat/l (2.35 - 3.75) Creatinkinase 4.75 µkat/l (< 2.90)
Creatinkinase - MB 1.64 µkat/l CK-MB Quotient 34.53 % (<6%)
Alpha-Amylase 1.02 µkat/l (< 1.67) Lipase 0.78 µkat/l (<1.0)
Glukose im Serum 11.6 mmol/l (4.16 - 6.38) Kreatinin 112 µmol/l (59 - 104)
Natrium im Serum 137.0 mmol/l (135 - 145) Kalium im Serum 3.6 mmol/l (3.6 - 4.8)
Myoglobin im Serum 465.8 µg/l (19 - 72) Troponin T 0.37µg/l (<0.04)
C-reaktives Protein 3.66 mg/l (< 5.0) Ethanol negativ
Hämoglobin 9.9 mmol/l (7.3 -10.8) Hämatokrit 0.457 (0.39 - 0.49)
Thrombozyten 223 Gpt/l (150 - 300) Leukozyten 17.2 Gpt/l (4.0 - 9.0)
Quick-Wert 112 % (>70) PTT 26.6 sec (26 - 36)
Fibrinogen 3.5 g/l (1.8 - 3.5) Antithrombin III 81 % (75 - 125)
D-Dimer, quantitativ 1253.24 µg/l (<193)  

Frage 13:

Welcher Verdacht ergibt sich insgesamt aus der vorliegenden Symptom- und Laborkonstellation?

Lungenembolie

Kommentare

EKG-Befund:
EKG - Kriterien der Lungenembolie betreffen die akute Überlastung des rechten Vorhofs und Ventrikels, Drehung der Herzachse (Änderung des Lagetyps), die Erregungsausbreitung und -rückbildung sowie Herzrhythmusstörungen. Am häufigsten zeigen sich unspezifische ST- und T-Veränderungen im Sinne einer Innenschichtischämie (ca. 49%, siehe vorliegendes EKG).
Achsendrehungen (Steiltyp, Rechtstyp, Sagittaltyp, S1 QIII-Typ) und Rechtsschenkelblockierungen finden sich in weniger als 15% der akuten Lungenembolien. Ein neu aufgetretenes Vorhofflimmern oder - Flattern sowie ventrikuläre und supraventrikuläre Extrasystolen können ebenfalls im Rahmen einer Lungenembolie beobachtet werden.

Labor
Die Erhöhung des CK-MB Quotienten, des Troponins und des Myoglobin kann natürlich auf einen akuten Myokardinfarkt hinweisen. Differentialdiagnostisch muss aber in Erwägung gezogen werden, dass diese Werte durch die Myokardschädigung im Rahmen der Reanimation und Defibrillation erhöht sind. Ein erhöhtes Troponin findet sich auch bei etwa 10 - 50% aller Lungenembolien, welches durch die akute Rechtsherzbelastung mit Innenschichtischämie entsteht.
Das deutlich erhöhte D-Dimer lässt sich allerdings nicht mit der Reanimation erklären. Das D-Dimer ist ein Spaltprodukt des Fibrins. Der Anstieg des D-Dimers im Plasma ist eine Folge der Aktivierung der Blutgerinnung und der damit einhergehenden Auflösung von Thromben (Fibrinolyse, siehe Abb.).


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