E-Learning: Medizinische Fakultät Leipzig / POL-2-Kurs
Bahnsteig 1
Cold Turkey
Opiatentzug-Syndrom
   
Bahnsteig 2
Glascow-Coma Scale
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
 


Glasgow-Coma Scale

Die Glasgow Coma Scale (Abk. GCS) ist eine einfache Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung. Obwohl es häufig in der Intensivmedizin - insbesondere nach einem Schädel-Hirn-Trauma - verwendet wird, lassen sich mit der GCS auch allgemeine Bewusstseinsstörungen quantifizieren.

Dazu werden folgende Reaktionen geprüft und bewertet:

Reaktion

Neurologische Funktion

Bewertung

Augen öffnen

spontan öffnen

öffnen auf Ansprechen

öffnen auf Schmerzreiz

keine Reaktion

4

3

2

1

Verbale Reaktion

orientiert

verwirrt, desorientiert

unzusammenhängende
Worte

unverständliche Laute

keine verbale Reaktion

5

4

3


2

1

Motorische Reaktion auf Schmerzreize

befolgt Aufforderung

gezielte Schmerzabwehr

Massenbewegungen

Beugesynergien

Strecksynergien

keine Reaktion

6

5

4

3

2

1

Die Summe der Bewertungen ergibt den Koma-Score und ermöglicht eine standardisierte Einschätzung des Schweregrades: Leicht: 14-15 Punkte; Mittel: 9-13 Punkte; Schwer: 3-8 Punkte.
Bei 8 oder weniger Punkten ist von einer sehr schweren Funktionsstörung des Gehirns auszugehen und es besteht die Gefahr von lebensbedrohlichen Atmungsstörungen, so dass bei einem GCS kleiner oder gleich 8 (in einigen Publikationen / Büchern wird auch 7 angegeben) eine Sicherung der Atemwege durch Intubation erforderlich wird.

Die Glasgow Coma Scale ist bei Kindern unter einem Alter von 36 Monaten wegen der fehlenden verbalen Kommunikationsfähigkeit nicht oder nur sehr beschränkt einsetzbar. Hier wurde der sog. "Pädiatrische Glasgow Coma Scale - PGCS" entwickelt. Dieser dient (neben anderen Scores) zur Einschätzung des Schweregrades. Letztlich bleibt jedoch die Beurteilung schwierig, da Kinder <1 Jahr aufgrund der noch wesentlich weicheren anatomischen Strukturen trotz Vorliegen intrakranieller Komplikationen nach SHT zunächst asymptomatisch sein können. Ein standardisiertes Procedere bezüglich des diagnostischen Managements nach Schädel-Hirn-Trauma bei Kleinkindern befindet sich noch in Erarbeitung.

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UNIVERSITÄT LEIPZIG